Bienen beobachtet

Im Rahmen der Freudenberger Ferienspiele waren die Freudenberger Grünen mit neun Kindern beim Imkerverein Ferndorf-Kreuztal, neben dem historischen Hauberg Fellinghausen. Jugendwart Daniel Rath führte die Teilnehmer zunächst in den Hauberg. Dort wird gerade ein Schmelzofen aus der La-Tène-Zeit nachgebaut. Dies war die Zeit zwischen 500 v. Chr. bis zu Christi Geburt.

der Schmelzofen

Die Bauzeit des Schmelzofens beträgt drei Monate. Danach muss das Bauwerk, das aus je zwei Tonnen mit Haubergsstroh vermischtem Lehm, Kaolin und Sand sowie 500 Liter Wasser besteht, ein Jahr trocknen. Schließlich wird der Ofen in die Erde eingelassen.
Der Ofen (auch Rennofen genannt) ist dazu da, Eisenstein zu schmelzen. Jener wird hierzu mit Holzkohle gemischt und in den Ofen gelegt. Dann wird dieser so fest verschlossen, dass nur noch wenig Sauerstoff eindringt. Die Holzkohle schwelt dann wie in einem Meiler und erzeugt eine Hitze von 1.300 Grad Celsius. Nach 25 Stunden ist der Schmelzvorgang abgeschlossen und die entstandene Schlacke wird ausgeschmiedet.

Bienen vor dem Stock

Nun gingen die Kinder weiter zum Imkerhaus. Bei leckeren Honigbrötchen erzählte Imker Daniel Rath von sich und seinen Bienen. Drei Völker hat er bei sich zu Hause, zwei weitere beim Verein in Ferndorf. Er erntet pro Jahr 60 Kilo Honig, aus dem auch der ein oder andere Met angesetzt wird. Außerdem liefern die Bienen Wachs und Kittharz, genannt Propolis, das eine antibiotische Wirkung gegen multiresistente Keime hat.

Bienen können viele unterschiedliche Blüten anfliegen, sind jedoch blütenstet. Das bedeutet, dass sie – solange es möglich ist – bei einer Blütenart bleiben. So helfen sie bei der Bestäubung.

Was kann man privat für die Bienen und die Artenvielfalt tun? Antwort: Den Rasenmäher durch eine Sense ersetzen und die Wiese zwei Mal pro Jahr damit mähen.

Im Leben einer Biene gibt es mehrere Stationen: Putzen und Aufräumen, Larven füttern, Bauen mit Wachs, Bau beschützen und schließlich Nektar sammeln. Eine Sommerbiene lebt einen Monat. Eine Winterbiene lebt sechs Monate, da ihr Leben nicht so anstrengend ist. Ihre Aufgabe ist es, auf die Königin aufzupassen. Was haben Bienen und Menschen gemeinsam? Sie erzählen es weiter, wenn es ihnen geschmeckt hat. Wenn eine Biene eine Futterquelle entdeckt hat, tanzt sie es den anderen vor. Eigentlich erzeugen die Bienen den Honig ja für sich selbst und nicht für den Imker. Als Ausgleich für den „geraubten“ Honig bekommen die Bienen Zuckerwasser. Zudem dürfen sie einen Teil des Honigs für sich behalten.

Die Bestäubungsleistung der Honigbienen ist beträchtlich. Ohne Imker und ihre Bienenvölker hätten die Obstbauern große Probleme. Wildbienen und andere Insekten allein könnten die Blüten nicht in ausreichender Zahl bestäuben.

Die Kinder beim Einfangen von Insekten

Nachdem die Kinder so viel über die Bienen gelernt hatten, konnten sie sie aus nächster Nähe betrachten und haben dabei sogar die Königin entdeckt. Im Garten haben sie dann noch Hummeln und Schmetterlinge gefangen, um sie zu betrachten. Natürlich wurden sie nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Zum Abschluss gab es für alle noch eine Wurst vom Grill. Allen Kindern hat der Besuch bei den Bienen sehr gut gefallen. Die Freudenberger Grünen freuen uns schon auf das nächste Treffen mit Imker Daniel und den Bienen in den Osterferien 2019.

Christiane Berlin und Christian Hombach
Bündnis 90 / Die Grünen – Stadtverband Freudenberg

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